Fotis Jannidis  

Hinweise zum Verfassen von Hausarbeiten

pdf-Version↑ dieses Textes.

1) Formales

a) Titelblatt

Ein Mustertitelblatt finden Sie hier↑.

b) Umfang

PS: ca. 10-12 Seiten
HS: ca. 15-22 Seiten
(die Umfangsangaben beziehen sich auf den Textteil ohne Titelblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis.)

c) Formatierung

Schrift: Times 12pt,
Zeilenabstand: 16pt.
Ränder: Linker Rand: 3 cm, Rechter Rand: 4 cm, oben 2,5 cm, unten 2 cm

d) Aufbau

  • Titelblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • Textteil
  • Literaturverzeichnis (1. Primärtexte, 2. Sekundärtexte a) Gedruckte Sekundärlit. b) Internetquellen)

e) Stylesheet

Zitate: Zitate sollen, wenn möglich, in der Originalsprache verbleiben, sie werden in doppelte französische Anführungszeichen gesetzt (Zitate in Zitaten in einfache Anführungszeichen). Zitate, deren Länge drei Manuskriptzeilen überschreitet, werden eingerückt und stehen ohne Anführungszeichen. Auch Zitate von Versen sind einzurücken.

Fußnoten
Es ist die automatische Fußnotenverwaltung zu verwenden. Fußnoten werden fortlaufend durch das ganze Manuskript mit hochgestellten arabischen Ziffern nummeriert.

Nachweise
Nachweise können im Text erfolgen. Verbindlich ist die folgende Kurzform: Autor, Jahr der Publikation, Seitenangabe. Sie stehen in Klammern – z.B. (Feagin 1988, 235). Nachweise in den Fußnoten stehen nicht in Klammern. Wird im Text oder in einer Fußnote auf den unmittelbar vorhergehenden Nachweis verwiesen, wird dies durch „Ibid.“ und ggf. die abweichende Seitenzahl angezeigt.

Bibliographische Angaben
In die Bibliographie werden nur Titel aufgenommen, auf die in der Arbeit verwiesen wird. Sie sollten in Ihrem Text auf alle Texte verweisen, denen Sie Gedanken und Formulierungen Ihrer Arbeit verdanken. Die bibliographischen Angaben sind einheitlich zu gestalten.
Vollständige bibliographische Angaben erfolgen in einer alphabetisch geordneten Liste am Ende des Beitrags. Dort soll jede Publikation, auf die im Beitrag verwiesen wird, mit all ihren Autoren oder Herausgebern zu finden sein. In den Angaben werden die Buch- und Zeitschriftentitel kursiv gesetzt. Es dürfen die geläufigen Abkürzungen von Zeitschriftentiteln verwendet werden (z.B. BJA, DVjs, JAAC, LiLi, NLH, PMLA), in Zweifelsfällen sind vollständige Titel anzugeben. Die Jahrgangsangaben erfolgen in arabischen Ziffern, sie stehen vor dem Jahr der Publikation, das in Klammern gesetzt wird. Die Titel von Aufsätzen werden nicht kursiviert und sie stehen ohne Anführungszeichen. Bei Anführung mehrerer Publikationen desselben Autors sind diese in eine interne chronologisch aufsteigende Reihenfolge zu bringen. Die Angaben in der Bibliographie sollen sich an die folgenden Muster halten:

Selbständige Veröffentlichungen
Umberto Eco, Lector in fabula, München 1987 (Eco 1987a).
–, Streit der Interpretationen, Konstanz 1987 (Eco 1987b).
–, Die Grenzen der Interpretation [1992], München 2004.
Peter Kivy (Hg.), The Blackwell Guide to Aesthetics, Malden, MA/Oxford 2004.
Christopher Norris, Paul de Man. Deconstruction and the Critique of Aesthetic Ideology, New York/London 1988.

Veröffentlichung in einem Sammelband
Noël Carroll, Humour, in: Jerrold Levinson (Hg.), The Oxford Handbook of Aesthetics, Oxford 2003, 344–365.

Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift
Susan Feagin, Presentation and Representation, JAAC 56 (1998), 234–240. Wolfgang Kemp, Ganze Teile. Zum kunsthistorischen Gattungsbegriff, DVjs 76 (2002), 294–299.

Angaben zu Veröffentlichungen im Internet
Angaben zu Veröffentlichungen im Internet werden mit einer Ziffer in eine Liste unter die Bibliographie der gedruckten Texte gesetzt. Die URL wird in spitze Klammern gesetzt. Hinter der Angabe steht in runden Klammern das letzte Zugriffsdatum. Im Text und in den Fußnoten steht dann nur die Ziffer in eckigen Klammern.
Die Angaben „Rüdiger Loos/Albrecht Haug/Stefan Morent [1]“ bzw. „Vgl. [2]“ verweisen in der Liste der Internetadressen auf:
[1] Rüdiger Loos/Albrecht Haug/Stefan Morent, The digital critical editing of music – a project proposal, <http://www.interactivemusicnetwork.org/events/Third_OpenWorkshop_2004/MPEG-AHG-MN-Musicnetwork-programme-v1.-1.htm> (30.3.2005).
[2] Stefan Mintert, Homepage, <http://www.mintert.com/> (27.11.1998).

f) FAQ

Ich finde zu meinem Thema keine Literatur. Was kann ich tun?
Haben Sie richtig bibliographiert? Ziemlich sicher nicht. Ihre Hauptquelle ist die Bibliographie der Sprach- und Literaturwissenschaft, die Sie von einem Universitätsrechner aus benutzen können. Adresse: http://www.bdsl-online.de (Achtung: Bei Zugriffen von außerhalb wird der Status auf Gastzugriff gesetzt und sie können nur in den Daten von 1985-95 recherchieren. Ihren Status können Sie im Eingangsbildschirm in der linken Spalte kontrollieren.)
Suchen sie nach dem Titel des Werks, nach dem Autornamen, nach der Gattung. Werten Sie auch die schon gefundene Literatur nach Literaturhinweisen aus.

Ich finde zu meinem Thema viel zu viel Literatur. Was kann ich tun?
Eine umfassende Bibliographie ist eine gute Grundlage, um eine Auswahl unter der Perspektive der jeweiligen Fragestellung zu treffen. Um herauszufinden, was Standardwerke für ein Thema sind, können Sie die Literaturhinweise in literaturwiss. Lexika (z.B. RLL, Killy), Forschungsberichte und Themen- bzw. Autorenhandbücher heranziehen.

2) Inhaltliches

a) Thema, Fragestellung, These

Am Anfang Ihrer Arbeit haben Sie zumeist nur ein Thema. Typische Situation: Sie haben ein Seminar zum bürgerlichen Trauerspiel besucht und wollen nun eine Hausarbeit zum Thema "Eltern-Kind-Beziehung im bürgerlichen Trauerspiel" schreiben. Sie müssen dann klären, welche Primärtexte Sie heranziehen, um diese zu analysieren. Bei der Auseinandersetzung mit den Primärtexten und der Forschungsliteratur werden Sie entdecken, dass eine Reihe von Fragen in diesem Kontext behandelt worden ist, z.B. wie verhält sich das Bild der Kind-Eltern-Beziehung, das die Dramen entwerfen, zu den Bildern, die zeitgenössische Erziehungsdiskurse verhandeln? Oder: Welche Rolle spielt das Verhältnis von Eltern und Kind in der Motivierungsstruktur des Dramas, also in der Art und Weise, wie die Katastrophe am Ende kausal begründet wird? Oder: Wie plausibel sind die Argumente der Forschungstradition, die im Zentrum dieser Dramen eine Kritik an der elterlichen, insbesondere der väterlichen Autorität sieht?

Sie wählen eine dieser Fragen für die Bearbeitung aus und in der Auseinandersetzung mit ihr entwickeln Sie eine These, z.B. die Dramen entwerfen ein Gegenmodell zu den zeitgenössischen Verhaltenslehren in Bezug auf das Verhältnis von Eltern und Kind. Oder: Die Motivierungsstruktur der ausgewählten Dramen basiert ganz wesentlich auf einem Eltern-Kind-Konflikt. Oder: In den ausgewählten Dramen steht die Kritik an der väterlichen Autorität im Vordergrund, während anderes, z.B. soziale Kritik, deutlich im Hintergrund steht oder überhaupt erst in späteren Texten erscheint. Jetzt fangen Sie an, Material für Ihre Argumentation zu sammeln: Mit welchen Passagen aus den Dramen können Sie Ihre Auffassung stützen. Wie können Sie die abweichende Interpretation dieser Passagen durch andere Forschungpositionen widerlegen? Welche Kontextinformationen stützen Ihre These? Welche Kontextinformationen werden in der Forschung gegen Ihre These angebracht oder könnten angebracht werden? Nun bauen Sie aus diesen Punkten eine Argumentation auf; üblicherweise fangen Sie jetzt auch erst an zu schreiben oder Sie übernehmen einzelne Passagen aus dem letzten Schritt und gliedern sie in ihre Gesamtargumentation ein.
Fragen Sie sich immer, was der Absatz (=Gedanke), den Sie gerade niederschreiben, zu Ihrer Argumentation beiträgt.

b) Nein, nein, nein

Aus dem letzten Punkt sollte klar geworden sein, warum bestimmte Gliederungspunkte in Hausarbeiten nicht erwünscht sind:

Biographie des Autors
Sie ist nie in ihrer Gesamtheit von Belang; höchstens können Sie an einem bestimmten Schritt Ihrer Argumentation biographische Informationen heranziehen (wenn die von Ihnen gewählte Interpretationsmethode das erlaubt oder notwendig macht), aber das ist dann Teil einer Argumentation und nicht ein Gliederungspunkt Ihrer Arbeit.

Inhalt des Werks
Sie können den behandelten Text im Normalfall als bekannt voraussetzen. Einzige Ausnahme bilden Texte, die seit Jahrhunderten nicht mehr gedruckt worden sind oder aus anderen Gründen schwer zugänglich. In solchen Fällen können Sie eine Inhaltsangabe in den Anhang der Arbeit aufnehmen. Auch allgemeine Darstellungen zur Struktur, zur Figurenkonstellation usw. sind überflüssig, es sei denn, sie sind in die Argumentation eingearbeitet und wichtig für deren Verlauf.

Gattung / Epoche usw.
Eine allgemeine Darstellung der Gattung, der Epoche oder anderer Wissensinhalte ist normalerweise ebenfalls überflüssig. Was Sie von diesen Aspekten für Ihre Argumentation brauchen, sollten Sie an der entsprechenden Stelle Ihres Gedankengangs einarbeiten; stets sollte dem Leser klar sein, warum Sie diese Informationen an dieser Stelle anführen. Dazu können Sie metasprachliche Hinweise verwenden, z.B. "Im folgenden werde ich kurz auf meine Bestimmung der Gattung 'bürgerliches Trauerspiel' eingehen, die ich aus einer Analyse einer zeitgenössischen Auflistung der bürgerlichen Trauerspiele gewonnen habe. Ich werde sie von der traditionellen Bestimmung abgrenzen, um zu zeigen, dass die enge Verschränkung von Familienthematik und dramatischem Konflikt tatsächlich in allen Trauerspielen zu finden ist, die die Zeitgenossen als bürgerliches Trauerspiel wahrgenommen haben."

c) Zitate

Üblicherweise zitiert man die Primärliteratur wörtlich und die Sekundärliteratur paraphrasiert man sinngemäß (Ausnahme: besondere Begriffe und geglückte Formulierungen). Die Zitate aus der Primärliteratur sprechen nicht für sich selbst, vielmehr sollten Sie vorher sagen, was das Zitat belegen soll und im Anschluss sollten Sie diesen Anspruch durch eine eingehendere Analyse des Zitats, evtl. unter Einbeziehung von historischen Wörterbüchern, Kommentaren usw., stützen.

d) Einleitung

Die Einleitung ist üblicherweise der letzte Teil der Arbeit, den Sie schreiben. Skizzieren Sie hier kurz die Problemsituation, gehen Sie dabei sowohl auf das Thema wie auch auf die Fragestellung und die einschlägige Forschung ein. Begründen Sie die Wahl der Fragestellung. Umreißen Sie dann knapp den Gang Ihrer Argumentation.

e) Korrekturlesen

Lesen Sie die Arbeit gründlich auf Argumentationskonsistenz durch und prüfen Sie dabei auch die Rechtschreibung und die Einhaltung der oben angeführten Formalia, z.B. einheitliche Zitierweise und Bibliographie. Lassen Sie dann Ihre Arbeit noch von einem anderen Studierenden korrigieren.

f) Redlichkeit

Es wird erwartet, dass Sie alle Texte, die Sie zur Erstellung Ihrer Arbeit heranziehen, in Ihrem Literaturverzeichnis aufführen. Naja, und außerdem sollte der Text, den Sie als Ihre Hausarbeit einreichen, nicht nur zum Teil und auch nicht überwiegend, sondern ganz von Ihnen stammen.

Viel Spaß!!