Fotis Jannidis  

II) Germanistik im 1. Hauptfach, NDL Nebenschwerpunkt

Prüfungsform: Mündliche Prüfung, 30 min. pro Teilfach (NDL und Linguistik) + 4h Klausur.

Kommen Sie möglichst mehrere Monate vor der Prüfung zu mir, um die NDL-Themen zu besprechen. Sie müssen insgesamt vier Themen festlegen. Drei werden Ihnen in der Klausur vorlegt und Sie werden dann eines davon bearbeiten. Die nicht bearbeiteten beiden Themen und das vierte sind Gegenstand der mündlichen Prüfung.
Sie können und sollten sich auf das Gespräch über die Themen vorbereiten, indem Sie sich einige mögliche Themen überlegen. Die vier Themen sollten sich möglichst nicht überschneiden und verschiedene Gattungen und Epochen abdecken.

Also:
Schlecht: 1. Thema: der Bildungsroman, 2. Thema: Wilhelm Meister, 3. Thema: Goethes Prosa, 4. Thema: Prosa der Klassik
Gut: 1. Thema: der Bildungsroman, 2. Thema: Lyrik des Expressionismus, 3. Thema: Gryphius, 4. Thema: Erzähltheorie.

Zu jedem Ihrer Themen werden wir gemeinsam eine Reihe von Primärtexte bestimmen, z.B. Thema Bildungsroman: Wieland: Agathon, Goethe: Wilhelm Meister, Keller: Der grüne Heinrich. Oder zum Thema: Lyrik des Expressionismus: Kurt Pinthus (Hg.): Menschheitsdämmerung. Recherchieren Sie mögliche Primärtexte, sobald Sie wissen, welche Themen Sie wählen wollen. Sobald die Themen und die Primärtexte festgelegt sind, recherchieren Sie zugehörige Forschungsliteratur. Dabei wählen Sie 2-4 Titel für das Thema, und außerdem noch 1-3 Titel einschlägige Forschung für jeden Text (1 bzw. 2 wenn es sich um Monographien handelt, 3 bzw. 4, wenn es sich um Aufsätze handelt). Bitte legen Sie mir die Liste ausreichend lange vor der Prüfung vor, damit ich Korrekturen vorschlagen kann.

1) Klausur

Sie bekommen in der Klausur drei Themen vorgelegt und müssen davon eines bearbeiten. Die anderen beiden Themen sind dann Gegenstand der mündlichen Prüfung.

2) mündliche Prüfung

In der mündlichen Prüfung werden 3 Themen behandelt. Dazu kommt das NDL Grundwissen aus drei Bereichen:
a) Historisches Wissen; zur Vorbereitung empfehle ich hier eine 1-bändige Literaturgeschichte;
b) Systematisches Wissen: Grundlage ist hier die Liste "Literaturwissenschaftliches Grundwissen in Stichworten";
c) Handwerkliches Wissen: Wichtige Lexika, Bibliographien, Literaturgeschichten u.ä.m.

Einen Tag vor der Prüfung schicken Sie mir bitte je ein 1- bis 2-seitiges Exposé zu jedem Prüfungsthema, das den Ausgangspunkt für das Prüfungsgespräch bildet. Das Exposé muss nicht 'richtig' sein, d.h. ich werde das nicht korrigieren, aber Sie sollten die dort vertretene Position argumentativ vertreten können.

FAQ

Frage: Muß ich das Schema Autor, Gattung, Epoche für die Themenstellung verwenden?

Antwort: Nein, Sie können auch theoretische Themen oder andere Themenfelder, z.B. Editionsphilologie, Computerphilologie usw., wählen. Aber es ist ein nützliches Schema, um seine Themen ein wenig zu streuen und auch um eine Vorstellung davon zu gewinnen, was für Themen geeignet sind.

Frage: Wie allgemein muß mein Thema sein? Muß es die 'Lyrik des Expressionismus' sein oder kann ich auch die Lyrik Georg Heyms wählen oder sogar nur einzelne Gedichte?

Antwort: Im allgemeinen sollte es eher die 'Lyrik des Expressionismus' sein als nur Georg Heyms Gedicht "Die Stadt". Nur wenn sie plausibel machen können, dass es für ein sehr spezifisches Thema eine interessante und komplexe Forschungslage gibt, die sie einbringen wollen, dann können Sie auch ein solches spezielles Thema wählen und müssen dann auch entsprechend viel Forschung aufarbeiten. Letztendlich werden Sie weniger Primärliteratur lesen und dafür mehr Forschung.

Frage: Was ist ein Exposé? Und was wollen Sie hier genau haben?

Antwort: Ein Exposé ist ein kurzer Text, der in ausformulierten Sätzen eine These zum jeweiligen Thema formuliert und eine knappe Argumentation dazu skizziert. Z.B. könnten Sie, wenn das Thema 'Bürgerliches Trauerspiel' lautet, die These vertreten, dass 'bürgerlich' sich in diesem Kontext nicht auf eine soziale Schicht bezieht und dies durch einen knappen Hinweis auf das Personal der wichtigsten bürgerl. Trauerspiele belegen.